Die Heilerin von Lamont by Laurin Wittig

Die Heilerin von Lamont by Laurin Wittig

Autor:Laurin Wittig
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Historical
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2014-06-23T22:00:00+00:00


Kapitel 10

»Gift? Unmöglich.« Symon stieß sie von sich und ging mit großen Schritten zum Fenster hinüber, wo der erste Schimmer des neuen Tages den Himmel rosa färbte. »Gift würde keinen Wahnsinn verursachen. Ich wäre tot.«

»Das kommt ganz darauf an, was für ein Gift verwendet wurde, und was der Giftmischer damit erreichen wollte.«

»Wer würde mich vergiften wollen?« Er drehte sich zu ihr um und sah sie vor dem Kamin stehen, wo sie sich gedankenverloren die Hände wärmte. »Und warum?« Er packte sie und drehte sie zu sich herum. »Und warum sollte er meinen Geist verwirren wollen? Es wäre doch viel einfacher, mich schlicht zu beseitigen.«

»Ich weiß es nicht. Ich hätte die Wahrheit schon viel früher erkennen können, aber du warst dir so sicher, dass es Wahnsinn war, da bin ich meinem Gefühl nicht weiter nachgegangen.«

»Und was für ein Gefühl hattest du?«, fragte er, unfähig, den Zweifel in seiner Stimme zu unterdrücken.

Sie schüttelte den Kopf. »Du glaubst mir nicht.«

»Du verlangst von mir, dass ich meine eigene Erfahrung verleugne, einer Lamont Glauben schenke«, der Name ihres Clans klang wie ein Fluch, »daran glaube, dass einer meiner Leute, ein Lachlan, so weit sinken könnte, seinen eigenen Chief zu vergiften?«

»Du bist derjenige, der mich geheißen hat, dich zu heilen.«

Ihre Worte trafen Symon wie ein Schlag ins Gesicht. »Ja. Und du hast mich geheilt. Dafür bin ich dir dankbar. Aber das …« Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was so etwas bedeuten würde.

»Du solltest erleichtert sein«, sagte sie, als wolle sie damit den Schlag abmildern, den sie ihm versetzt hatte.

Finster starrte er sie an. Erleichtert? Wenn jemand, dem er vertraut hatte, für dessen Wohlergehen er sich eingesetzt hatte, ihn vergiften wollte?

»Denk nach, Symon. Wenn es Gift ist, dann brauchst du nur die Quelle zu finden, und schon sind deine Probleme gelöst. Dazu brauchst du nicht einmal mich.«

Irgendetwas lag in ihren Worten, bei dem sein Magen sich zusammenkrampfte, aber um Gefühle konnte er sich im Moment nicht kümmern. Er musste nachdenken, und zwar bei klarem Verstand.

»Gibt es niemanden hier, der dir schaden will?«

Symon schüttelte den Kopf. »Nein.«

»Dann wirst du also von allen gleichermaßen geliebt?« Ihre Stimme hatte einen spöttischen Unterton.

Er warf ihr einen finsteren Blick zu, dann begann er in der Kammer auf und ab zu gehen. »Es müsste jemand sein, der mir schaden wollte, schon ehe mein Wahnsinn – ehe mein Leiden …« Er suchte nach einem anderen Ausdruck zur Beschreibung dessen, was ihm widerfahren war. »Ehe das alles passiert ist. Heute gibt es eine Menge Leute, die es gerne sehen würden, wenn ich von der Bildfläche verschwände, aber als das alles angefangen hat, war es nicht so.«

Elena setzte sich auf den Schemel, das Gesicht ihm zugewandt. Der Schein der Flammen hinter ihr überzog ihr Haar mit Feuerrot. Ihm kam die Prophezeiung in den Sinn. Wenn Wahn und Flamme sich vereinen … War das die Art und Weise, wie sie sich vereinen sollten? Zu der gemeinsamen Aufgabe, den Giftmischer zu entlarven? Würde sie ihn – sie alle – verlassen, wenn sie tatsächlich das Geheimnis



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